Zeitalter Jungsteinzeit

5.500 ⁄ 5.300 v. Chr.-2.200 v. Chr.

Eine neue Zeit beginnt!

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Die ersten Bauern kamen aus dem Südosten nach Thüringen. Sie brachten viele Neue­rungen mit: Ackerbau, Vieh­zucht, Hausbau und inten­si­vere Vorrats­hal­tung mit den Feld­pro­dukten. Vom heutigen Syrien, über die Türkei und den Balkan verbrei­teten sich ihre Kennt­nisse über die Land­wirt­schaft bis nach Mitteleuropa. 

Diese Entwick­lung war so spek­ta­kulär, dass Forscher auch gern von einer Revo­lu­tion spre­chen. Diese geschah jedoch nicht plötz­lich. Die neue, sess­hafte Lebens­weise hatte sich über Jahr­hun­derte an der östli­chen Mittel­meer­küste und in Anato­lien ausge­bildet. Dort lernte der Mensch Getreide und weitere Pflanzen anzu­bauen, um seine Ernäh­rung zu sichern. Die dort lebenden Wild­formen von Ziege, Schaf, Rind und Schwein sind in einem langen Prozess durch Auswahl zu Haus­tieren gezüchtet worden. Anstatt auf die in der Natur vorkom­menden Nahrungs­mittel zurück­zu­greifen, sorgten die Menschen durch Aussäen und Pflege der Felder und die Tier­zucht für eine relativ zuver­läs­sige Nahrungs­ver­sor­gung.

Die ankom­menden Bauern ließen sich gern auf den frucht­baren Böden nieder, z.B. im Thüringer Becken. Indem Kinder und Enkel neue Höfe in benach­barten oder entfern­teren Gebieten grün­deten, konnten inner­halb weniger Gene­ra­tionen große Areale für die Land­wirt­schaft erschlossen werden. Die hier lebenden Jäger und Sammler wurden schritt­weise inte­griert oder in die für den Ackerbau weniger geeig­neten Gebiete abgedrängt.

Das Leben als Bauer brachte eine Menge Verän­de­rungen mit sich. Die Ernäh­rung wurde über­wie­gend vege­ta­risch und auf kohle­hy­drat­hal­tige Lebens­mittel ausge­richtet. Man baute Einkorn und Emmer an. Dinkel, Weizen, Gerste, Möhren, Erbsen und Linsen stehen sogar bis heute auf unserem Spei­se­plan. Um die Vorräte für den Winter zu lagern, wurden spezi­elle Gruben in die Erde gegraben, aber auch große Gefäße aus Keramik produ­ziert. Diese war robust und leicht zu gestalten. Da die Menschen nun sess­haft lebten, war es möglich, mehr zu besitzen. Das gleich­mä­ßi­gere Angebot an Nahrung erlaubte es, mehr Kinder großzuziehen.

Viel später bildeten sich im Laufe der Zeit erste spezia­li­sierte Hand­werke und Berufe heraus.

Kupfersteinzeit

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Bestimmt! Und ihr wisst bestimmt, dass er in der Stein­zeit lebte. Nur wenige wissen, dass er ein Beil aus Kupfer bei sich trug. Er lebte am Ende der Jung­stein­zeit, als dieses kost­bare Mate­rial bereits bekannt war. Daher nennt man die späte Jung­stein­zeit zumin­dest in Südost­eu­ropa auch Kupfersteinzeit.

Die ersten verar­bei­teten Kupfer­ge­gen­stände entstanden vor fast 10.000 Jahren in der Grenz­re­gion zwischen Syrien und der Türkei. Im größeren Stil wurde Kupfer aber erst ab ca. 6.000 v. Chr. produ­ziert. Von dort verbrei­tete sich die Technik der Kupfer­ge­win­nung bis in den Balkan, die Donau­re­gion und die heutige Ukraine. Noch­mals später, im 4. Jahr­tau­send v. Chr., gelangte dieses Wissen auch nach Thüringen.

Die ältesten Fund­stücke kamen in der Jahr­tau­send­wende 5.000 bis 4.000 v. Chr. als Import aus dem Donau­raum zu uns. In Klein­prieß­nitz (Saale-Holzland-Kreis) fand man z.B. eine 22cm lange Axthacke aus Kupfer. Kupfer war damals sehr selten und wert­voll. Daher findet man über­wie­gend klei­nere Schmuck­stücke, Plätt­chen und Röll­chen, die auf Gewän­dern aufge­näht werden konnten. Aus dem West­al­pen­ge­biet verbrei­teten sich unge­fähr zeit­gleich spezi­elle Stein­ge­räte, soge­nannte Jadeit­beile aus grünem Fels­ge­stein. Ihre Farbe sollte die des oxidierten Kupfers imitieren.

Ausgrabung in Apfelstädt

Jadeitbeil

Kumpf

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