Das ist eine spannende Frage!
Die Skelette von Männern und Frauen unterscheiden sich voneinander. Männer sind oft größer, ihre Knochen sind stärker und die Stellen, an denen ein Muskel sitzt, sind kräftiger ausgebildet. Am menschlichen Skelett gibt es also bestimmte Merkmale, die den Forschern Hinweise geben, ob es sich um einen Mann oder um eine Frau gehandelt hat. Hierbei ist es immer wichtig, zu vergleichen. Je mehr Knochen erhalten sind, desto genauer ist die Bestimmung. Am besten eignen sich die Beckenknochen.
Aber auch der Schädel lässt sich gut auswerten. Man muss auf die kleinen Unterschiede achten:
Größe
Je größer, desto wahrscheinlicher handelt es sich um einen männlichen Menschen. Auch die Details sind wichtig. So ist die kleine Wulst über den Augen bei Männern oft stärker ausgebildet als bei Frauen.
Form
Weibliche Schädel haben oft weichere Kanten, gerade im Bereich des Unterkiefers. Das Gleiche gilt für die Form der Augenhöhle (das ist die leere Stelle, in der die Augen sitzen). Die Stirn ist bei Frauen oft steil und rundlich. Das weibliche Kinn ist meist spitzer.
Diese Regeln gelten auch für frühere Menschenformen. Unsere Ehringsdorferin ist z. B. eine frühe Form des Neandertalers. Diese Menschenform ist sehr gut untersucht. Daher wissen wir, dass die Knochen grundsätzlich wesentlich dicker und stärker sind als bei uns heute. Vergleicht man aber einen Neandertaler mit einer Neandertalerin, so treffen die kleinen Unterschiede genauso zu, wie bei uns heute – die Unterschiede sind sogar bis zu dreimal deutlicher zu erkennen.