Schon der Name ‚Feuerstein‘ verrät, dass man mit diesem Stein Feuer macht. Schlägt man aber zwei Feuersteine gegeneinander, so kann man kein Feuer entfachen. Es entstehen kleine funkenartige Lichter. Das sind jedoch keine echten Funken. Man nennt sie auch „kalte Funken“.
Chemiker bezeichnen dieses Phänomen als Tribolumineszenz, was so viel wie „Reiblicht“ bedeutet. Das ist die total verrückte Eigenschaft von bestimmten Kristallen zu leuchten, wenn sie zerbrechen. Das kann z. B. bei Quarzen, also hellen Kieselsteinen, einem schönen Bergkristall oder Feuerstein passieren, wenn man sie aufeinanderschlägt oder reibt. Hierbei kommt die Energie, die das Leuchten anregt, nicht aus der Steckdose, sondern aus der Schlagenergie.
Um ein Feuer zu entfachen, benötigt man echte Funken. Das sind kleinste Teilchen, die durch die Luft fliegen. Sie sind extrem heiß und glühen dadurch. Diese Hitze kann, wenn sie auf ein leicht brennbares Material kommt, ein Feuer auslösen. In der Steinzeit hat man hierfür oft Pyrit oder Markasit verwendet. Pyrit kennst du vielleicht schon unter einem anderen Namen: Das hellgolden schimmernde Mineral wird auch Katzen- oder Narrengold genannt, denn reich kann man damit nicht werden. Du kannst es in vielen Regionen finden. So kommen gute Feuersteine und Pyrit gemeinsam in den Kreidefelsen auf Rügen oder der dänischen Insel Møn vor.
Als mit den Kelten vor 2200 Jahren Eisen der neue Hauptwerkstoff wurde, ersetzte man die kleinen Pyritknollen durch einen sogenannten Feuerstahl. Dieses Set blieb über Jahrhunderte das am weitesten verbreitete Mittel, um Feuer zu machen. Selbst in Pistolen des 16. Jahrhunderts wurden noch Feuersteine verbaut. Auch nach der Erfindung der Streichhölzer war es, bis vor ca. 100 Jahren, in vielen Dörfern üblich, Feuerstein und Feuerstahl zu verwenden, da es überaus preiswert und langlebig war.