Wieso findet man Bernsteine an der Nord- und Ostsee?

Mia, 5. Klasse

Diese Bern­stein­kette stammt aus Schwarza in Thüringen. Sie lag in einem Grab­hügel der mitt­leren Bron­ze­zeit und ist ca. 3600 Jahre alt.

Mia erzählte uns, dass sie im letzten Sommer­ur­laub selbst einen Bern­stein gefunden hat. Sie hat sich gefragt, wieso man diese Steine am Strand findet.

 

Der Bern­stein dieser Region wird auch balti­scher Bern­stein genannt. Er entstand vor unge­fähr 38 bis 34 Millionen Jahren aus dem Harz von Bäumen. Dieses Harz stammt aus großen Wälder, deren Lage man nicht genau kennt. Wissen­schaftler vermuten, dass dieser Bern­stein durch Flüsse weiter­ge­tragen wurde und auch durch die Glet­scher der Eiszeiten verschoben wurde. Dass das so leicht ging, liegt vor allem am geringen Gewicht des Bern­steins. In Salz­wasser kann er sogar schwimmen.

So konnten die Flüsse von Schmelz­wasser den Bern­stein über weite Wege tragen. Manche Bern­steine wanderten bis zu 20 Mio. Jahr bevor sie an ihren heutigen Lager­stätten ankamen.

Die Bern­steine der Nord- und Ostsee werden bereits in der Jung­stein­zeit von Menschen gesam­melt und sogar geschliffen und bear­beitet. Dieses glän­zende Mate­rial war jedoch nicht nur hier beliebt. Funde aus Südthü­ringen beweisen, dass Bern­steine über Handels­wege bis nach Schwarza kamen. Die Gräber mit großen Mengen an Bronze- und Bern­stein­schmuck zeigen den Reichtum der mitt­leren Bron­ze­zeit in diesem Gebiet.

 

Lebensrettender Test!

Nehmt ein Glas Wasser und gebt ca. einen Teelöffel Salz hinzu. Rührt solang bis sich das Salz voll­ständig aufge­löst hat. Werft den Bern­stein hinein und ihr werdet sehen: Er schwimmt.

Falls es nicht gleich funk­tio­niert, könnt ihr die Menge an Salz im Glas erhöhen. (max. 170g pro Liter Wasser)

Übri­gens:

Dieser Test kann lebens­wichtig sein, denn wenn man an der Küste Bern­stein sucht, besteht die Gefahr, auf alte Muni­ti­ons­reste aus dem 2. Welt­krieg zu stoßen. Der darin verwen­dete Phos­phor sieht genauso aus wie Bern­stein. Phos­phor kann aber bereits bei 20°C anfangen zu brennen. Das würde in der Hosen­ta­sche zu schweren Verlet­zungen führen. Daher müssen Bern­steine immer in einer Blech­dose oder einem Einmach­glas gesam­melt werden. Mit dem Salz­was­ser­test kannst du kontrol­lieren, was du gefunden hast.

Man kann Bern­stein auch unter der UV-Lampe erkennen. Er leuchtet gelb, grün bis leicht blau, Phos­phor aber nicht.