Im Gegensatz zu den Römern gibt es von den Kelten keine schriftliche Überlieferung zu Rezepten. Die verwendeten Zutaten und vermutlichen Mischungen lassen sich jedoch anhand von wissenschaftlichen Ergebnissen archäologischer Grabungen grob rekonstruieren. Die Untersuchung von Erdproben auf Pollen lässt Rückschlüsse auf die in der frühen Eisenzeit angebauten Nutzpflanzen und wildwachsenden Kräuter zu. Knochenfunde belegen zudem das Vorkommen bestimmter Nutz- und Wildtiere, die möglicherweise ebenfalls Bestandteil der Speisekarte waren. Unter Berücksichtigung des saisonalen Angebotes können so Rezepte hergeleitet werden. Die Zutaten sind jedoch abhängig von ihrer regionalen Überlieferung ‒ nicht jedes Rezept wird überall im Verbreitungsgebiet der Kelten Verwendung gefunden haben. Auch die Mengenangaben unterliegen den Erfahrungswerten moderner Köche, die aus dem reichen Angebot historisch belegter Nahrungsquellen neue Kreationen schaffen.
Wie gut diese neukeltischen Rezepte schmecken, können ihr selbst probieren!
Ritschert
„Das (angeblich) älteste Suppenrezept der Welt“
Spuren dieser Mahlzeit fanden sich an einem Kochlöffel des Salzbergwerks in Hallstatt.
Zutaten für 4 Personen:
100 g Rollgerste/Graupen
100 g Braunhirse (alternativ Goldhirse)
200 g Dicke Bohnen (getrocknet)
100 g durchwachsener Schweinespeck
je 75 g geräucherte oder gepökelte Schweine- und Schafsrippchen
Salzwasser
Holzapfelessig
1‒2 Hand Thymian
Kümmelsaat
heimische Minze
