
In der späten Bronzezeit entsteht eine neue Form aufwendigen Gewandschmuckes — breite Gürtel aus langen rechteckigen Blechen. Diese überwiegend aus Bronze bestehenden Gürtelbleche finden sich vor allem in Frauengräbern bis in die frühe Eisenzeit.
Sie können reich verziert sein. Hierfür nutzte man sogenannte Punzen. Das sind eiserne Schlagstempel. Je nach Form und Schlagrichtung hinterlassen sie einen bestimmten Abdruck im Metall. Mit dieser Technik konnten ganze Bildergeschichten eingeprägt werden. Die Bleche wurden dann mit Nieten oder durch Nähen auf z. B. Leder befestigt. Manche Funde außerhalb Thüringens hatten sogar Anhänger in Form von feinen Ketten.
Einer der spektakulärsten Funde der frühen Eisenzeit stammt aus einem Gräberfeld bei Hildburghausen — die Fürstin von Henfstädt.

Auch unsere sogenannte Fürstin trägt einen solchen Gürtel. Außergewöhnlich ist ihr Koppfschmuck. Er wurde aus drei Teilen zusammengesetzt und erinnert stark an Blechgürtelürtel. Vermutlich war dieses Kopfblech auf einer Leder- oder Filzkappe befestigt. Dass es sich um eine Krone nach modernen Verständnis handelt, ist eher unwahrscheinlich. Spuren von Reparaturen belegen den hohen Wert für die Trägerin.
Bisher gibt es nur wenige vergleichbare Funde. Alle stammen aus dem südthüringischen und nordbayerischen Raum. Aktuelle Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass die Stücke aus einer Werkstatt in der Region Obermain stammen und von den Trägerinnen bis nach Südthüringen gebracht wurden.