Warum gibt es hier so viele Fibeln?

Jona, 7 Jahre

Fibeln sind die antike Form der Sicher­heits­na­deln. Sie wurden verwendet, da Klei­dung damals oft aus großen Stoff­stü­cken bestand, die am Körper gebunden oder ander­weitig befes­tigt werden musste. Aus der Bron­ze­zeit kennen wir Nadeln, die hierfür gedient haben.

Die Erfin­dung war ein großer Fort­schritt. Zunächst wurden Nadeln einfach umge­bogen. Solche sehr frühen Fibeln stammen aus der Bron­ze­zeit und wurden Z. B. in Italien oder der Schweiz gefunden. Schnell wurde diese Erfin­dung verfei­nert. Durch die größere Anzahl an Wicke­lungen stand die Fibel unter Span­nung und ließ sich leichter verwenden.

Vogel­kopf­fibel, Steins­burg bei Römhild, Früh­latène­zeit (Eisen­zeit).

Der Begriff Fibel leitet sich von latei­nisch fibula (Klammer, Spange) ab. Die ältesten Stücke in Thüringen wurden in Henf­städt, Lkr. Hild­burg­hausen, und Jüchsen, Lkr. Schmalkalden-Meiningen, gefunden.

„Ist doch klar, dass jeder der Kleidung trug und es sich leisten konnte, so eine Fibel wollte.“

Sie saßen immer deut­lich auf der Klei­dung sichtbar auf. Es verwun­dert also nicht, dass bald aufwen­dige Schmuck­formen entstanden. So entstanden regional und zeit­lich gut bestimm­bare Schmuck­stücke. An ihnen können Archäo­logen bis heute bestimme aus welcher Region die Fibel stammt und in welcher Zeit sie gefer­tigt wurde. Charak­te­ris­tisch für das Südthü­ringen der Eisen­zeit sind z. B. die auf der Steins­burg gefer­tigten Vogelkopffibeln.

Erst im Mittel­alter verliert die Fibel mit der Einfüh­rung des Knopfes bzw. Kopf­lo­ches im Deutsch­land des 13. Jh. n. Chr. an Bedeutung.

Trage­weisen von Fibeln und anderem Schmuck in der frühen Eisen­zeit. Grafik: Jörg Fritz.